Initiative Artenvielfalt Nordwest
Natur­erlebnispfad Heimelberg

Natur­erlebnispfad Heimelberg

Naturerlebnispfad Heimelberg

Der „Naturerlebnispfad am Heimelberg“ befindet sich auf einer ehemaligen, langjährigen Brachfläche nördlich des Heimelberg in dem Landschaftsschutzgebiet Heimelberg in der Nähe von Hambergen (Landkreis Osterholz-Scharmbeck) unmittelbar an einem gut frequentierten Fahrrad- und Wanderweg.

Die 1,3 ha große Grünlandbrache besitzt aufgrund ihrer Ausprägung (Hanglage, Bodenfeuchtigkeit, unterschiedliche Bodenbedingungen) einen hohen ökologischen Wert und eine reiche Artenvielfalt (s.o.); die Fläche stellt eine wahre Naturoase in der Region dar und zeichnet sich durch den Reichtum an Insektenarten und der hohen Dichte an Insektenindividuen aus.

Von dem nahe angrenzenden Wander- und Fahrradweg kann das kleine Naturparadies von interessierten Naturfreunden spontan im Zeitraum vom 15. Juni bis Ende Oktober besucht werden. Die Besucher können hier Natur genießen und erleben sowie Wissenswertes zum Lebensraum und den Bewohnern durch Infotafeln erfahren. Regelmäßig finden naturkundliche Führungen statt.

Projektbeginn Juli 2024, das Projekt wird gefördert von der Loki Schmidt Stiftung und Bingo-Umweltlotterie.

Neben den Angeboten im Umweltbildungsbereich soll durch gezielte Maßnahmen die ökologische Wertigkeit der Fläche erhöht werden. Trotz der langjährigen Brachephase kann man auf der Fläche noch artenreiche Hochstaudenfluren mit blütenreichen Beständen von Baldrian, Mädesüß und Blutweiderich antreffen; z.T. sind ebenso noch Reste von Feuchtwiesenvegetation mit Sumpfdotterblume, Kuckucks-Lichtnelke und Wiesen-Schaumkraut kleinflächig vorhanden, welche mit entsprechenden Maßnahmen erhalten und gefördert werden. Anderenfalls hatten sich auf der Fläche im Laufe der Jahre zunehmend ruderale Stauden wie Brennnessel, Distel, Hohlzahn ausgebreitet, welche das Bild prägen.

Insgesamt konnten knapp über 60 Pflanzenarten bestimmt werden. Die Kombination aus unterschiedlichen Pflanzenbeständen mit reichhaltigem Blütenangebot macht diese Fläche zum Anziehungspunkt für nahrungssuchende Insekten und gleichfalls zur „Kinderstube“. Bislang konnten 13 Tagfalter- und sieben Heuschreckenarten nachgewiesen werde.

Im Randbereich der Fläche befinden sich kleine Gehölzbestände bzw. Baum-Strauchhecken in denen stattliche, z.T. majestätische Eichen, Weiden und Erlen stehen. In einem Heckenabschnitt gab es noch vor zwei Jahren ein Brutvorkommen des seltenen Neuntöters; in dem Areal brütete früher sogar das Braun- und Schwarzkehlchen. Voraussetzungen für ein erneutes Vorkommen sind aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zu einer sehr ähnlichen Fläche sehr günstig. Eventuell muss die Begehung des Pfades bei einem Brutvorkommen der genannten Arten eingeschränkt werden. Allgemein kann die Fläche als ein Relikt der ursprünglichen Kulturlandschaft in dem sonst von intensiver Landwirtschaft geprägten Areal angesehen werden.

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