Initiative Artenvielfalt Nordwest
Blühfläche am Weserufer

Blühfläche am Weserufer

Blühfläche am Weserufer

Gebietsfremde, invasive Pflanzenarten stellen heutzutage verschiedentlich ein großes Problem für die Artenvielfalt dar. Sowohl in der freien Landschaft als auch im städtischen Gebiet haben sich vermehrungsfreudige Arten wie Nordamerikanische Traubenkirsche, Kanadische Goldrute, Kaukasischer Bärenklau oder auch Japanischer Staudenknöterich in den letzten Jahrzehnten ausgebreitet und verdrängen durch ihr dominantes Auftreten einheimische Pflanzen und deren Gesellschaften. In einem großflächigen Massenbestand des Staudenknöterichs am Weserufer wurde von Mitgliedern des Vereins im Frühjahr 2020 eine überschaubare Fläche von ca. 200 m² von dem dominanten Staudenknöterich durch Roden der Wurzelsprosse befreit und im Anschluss mit einer Blühmischung aus heimischen Arten angesät. Bereits im ersten Jahr hatten sich viele Arten aus der Ansaat gut entwickelt und schon bald ab Juni blühten u.a. Kornblumen und Mohn in reicher Zahl. Ein echter Hingucker. Dies erfreute nicht nur die die Nachbarn und Spaziergänger, sondern natürlich auch die heimische Tierwelt. So konnten hier u.a. häufig verschiedene Hummel-, Wildbienen- und Schmetterlingsarten beobachtet werden. Wir freuen uns über die schöne Blühfläche und hoffen, dass unser Projekt Nachahmer und Unterstützer findet. Eine Erweiterung der Blühfläche ist durchaus denkbar. Übrigens hat man von hier aus einen fantastischen Blick über die Weser hin weg auf das Stadion!

Wie im Voraus befürchtet, trieb der Knöterich aus seinen tief im Boden befindlichen Rhizomen schon wenige Wochen nach dem Roden der Rhizome in reicher Zahl erste Folgetriebe.

Durch einen gut abgestimmten „Dienstplan“ haben wir es als Gruppe erreicht, dass die jeweils nachgewachsenen Triebe in regelmäßigen Abständen wieder entfernt wurden. Bis zum Herbst mussten so im ersten Jahr insgesamt mehr als 50 Stunden für das Entfernen der nachgewachsenen Triebe aufgewendet werden.

Auch in den Folgejahren waren regelmäßige Nacharbeiten erforderlich, weil immer wieder zahlreiche Triebe – wenn auch nicht mehr in großer Zahl - aus den unterirdischen Speicherorganen herangewachsen waren.

Erst im vierten Jahr kann letztlich von einer erfolgreichen Beseitigung des Staudenknöterichs auf der Fläche berichtet werden. Vereinzelte nachwachsende Triebe müssen sicherlich auch in den kommenden Jahren immer wieder entfernt werden. 

Im mittlerweile artenreichen Vegetationsbestand sind u.a. blühfreudige Arten wie Flockenblume, Labkraut, Taglichtnelke und Wiesen-Storchschnabel vorhanden.

Einmal im Jahr muss zumindest ein Großteil der Fläche gemäht werden, damit sich die Wiesenarten auf Dauer durchsetzen.