Heide am Schäferberg
Bei dem Projektgebiet „Heide am Schäferberg“ handelt es sich um ein Relikt der ehemaligen Heidelandschaft der Osterholzer Geest. Zwischen den Ortschaften Freißenbüttel und Oldenbüttel konnten im Rahmen des Naturschutzprojektes kleinflächige Areale Sandheide und Sandtrockenrasen erhalten werden. Zum dauerhaften Erhalt sind wiederkehrende Pflegemaßnahmen wie die Entfernung von Gehölzen und die Anlage von Plaggstellen erforderlich. Zwei- bis dreimal im Jahr organisieren Mitglieder des Vereins Pflegeeinsätze, bei denen sich jeweils mehrere Naturliebhaber ehrenamtlich für den Erhalt der besonderen Biotope engagieren. Von den Maßnahmen profitieren zahlreiche Insektenarten wie Gefleckte Keulenschrecke, Kleiner Feuerfalter und die Aschgraue Sandbiene. Besonderes Highlights sind die Vorkommen vom Großen Fuchs (seltener Tagfalter) und vom Nierenfleck-Falter, welche die hohe Bedeutung der vorhandenen Gehölzsäume unterstreicht. Ferner konnte das vielgestaltige Areal zu einem bedeutenden Lebensraum für Reptilien entwickelt werden. In den jungen Heidegesellschaften hat sich eine artenreiche Vegetation entwickelt. Arten wie Rundblättrige Glockenblume, Kleiner Vogelfuß (-Klee), Kleines Habichtskraut und Englischer Ginster (gefährdete Pflanzenart) seien hier beispielshaft genannt. Als Kontrast zu den Heideflächen kann sich ein erheblicher Anteil der ca. 20.000 m² großen Fläche als Wald frei entwickeln - ein kleines Stück „Urwald“ in Osterholz. Das Areal ist ausgehend von der Oldenbütteler Straße frei begeh- und erlebbar und freut sich auf Naturliebhaber (der Bahnhof Oldenbüttel ist ganz in der Nähe!).
Die Anfänge des Projektes gehen auf das Jahr 2003 zurück. Das ursprünglich von der NABU- Ortsgruppe Hambergen und des AK Praktischer Naturschutz vom BUND Bremen initiierte Kooperationsprojekt wurde durch finanzielle Unterstützung der BINGO-Umweltlotterie und der Heinz-Sielmann-Stiftung umgesetzt. Zu Beginn des Projektes musste ein bereits stark fortgeschrittenes Verbuschungsstadium durch Gehölzentfernung rückgängig gemacht werden. Im Randbereich der kleinen Heideflächen mussten vereinzelt schattenwerfende Bäume entfernt werden. Weiterhin mussten überalterte Heidebereiche abgemäht oder sogar bis auf den Mineralboden abgeplaggt werden, um wieder Offenbodenstellen herzurichten und neues Heidewachstum zu ermöglichen. Bereits im zweiten Jahr wächst nach den Plaggmaßnahmen auf den offenen Mineralbodenstellen eine charakteristische Vegetation aus Krautarten wie Kleiner Sauerampfer, Bauernsenf, Filzkraut und Kleinem Vogelfuß und die noch jungen Zwergsträucher Besenheide sowie Englischer Ginster. Absolute faunistische Highlights waren bislang die Beobachtung des Tagfalters Rostbinde und der Nachweis der seltenen Ödlandschrecke.