Initiative Artenvielfalt Nordwest
Sandgrube Wallhöfen

Sandgrube Wallhöfen

Sandgrube Wallhöfen

Sandgrube im Jahr 2010

Nach Beendigung des Bodenabbaus in den frühen 2000-Jahren konnte sich das Gebiet der Sandgrube Wallhöfen zu einem bedeutenden Lebensraum für zahlreiche, zum Teil seltene Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Die Vielfalt der Lebensräume wie Heideflächen, Feuchtheidebereiche, sonnige Böschungen und Kleingewässer beheimatet Arten wie Sandbienen, Ikarus-Bläuling, Blutströpfchen (Schmetterling), Wasserfrosch, Kammmolch und Ringelnatter. Insgesamt konnten 15 seltene Pflanzenarten ( z.B. Tausendgülden-Kraut, Faden-Enzian, Pillenfarn und Sonnentau) auf dem Areal nachgewiesen werden. Zum Erhalt der wertvollen Lebensräume und den besonderen Lebensgemeinschaften werden seit 2013 mehrmals im Jahr Pflegemaßnahmen wie Entkusseln, Beseitigen von Neophyten (s.u.) und Mahd durchgeführt.

Anlage von Kleingewässern

Eine Verfüllung mit anschließender Rekultivierung konnte durch unsere intensiven Bemühungen und Absprachen mit dem Betreiber und den Behörden Anfang der 2010er Jahre verhindert werden. Bereits 2013 erfolgten zum Projektbeginn erste Maßnahmen zum Erhalt der Biotope in Kooperation mit der regionalen Naturschutzgruppe NABU Hambergen. An mehreren Terminen im Jahr werden auch weiterhin u.a. Gehölze zurückgeschnitten, sonnige Böschungen freigestellt sowie Feuchtheide- und Magerrasenbereiche abgemäht.

Nach Trockenjahren und einem sinkenden Grundwasserspiegel wurden im Herbst 2018 auf dem Areal mit Unterstützung des Sandgrubenbesitzers und des kompetenten Baggerführers verschiedene Flachgewässer als Lebensräume für Amphibien, Libellen und Pionierarten (z.B. Sonnentau und Pillenfarn) angelegt. Bereits 2020 hatte sich hier schon wieder eine große Artenvielfalt entwickelt.   Ein gravierendes Problem für die Qualität und den Erhalt der Biotope stellte auch in unserer Sandgrube die Ausbreitung der Kanadischen Goldrute dar. Für die Zurückdrängung dieser fremdländischen, invasiven Pflanzenart wurden seit Projektbeginn eine Vielzahl an Stunden in jedem Jahr von den unermüdlichen Naturschützer:innen aufgewendet. Durch das Herausziehen der Pflanzentriebe und die regelmäßige Nachbearbeitung von Wuchsorten konnte die sonst sehr wuchsfreudige Art quasi bis auf kleine Reste wieder aus der Sandgrube entfernt werden.

Regelmäßige Kontrolle, Beharrlichkeit  und konsequentes Nacharbeiten haben großen Erfolg gezeigt. 

 Während die Offenbiotopflächen durch entsprechende Pflegemaßnahmen auf Dauer erhalten werden sollen, können sich große Teile des Areals frei entwickeln und weisen bereits fortgeschrittene Gehölzstadien auf.

 Die Fläche ist ausgehend von der B75 (kurz hinter dem Ortseingang) über einen Pfad (nahe der Bushaltestelle) frei zugänglich und kann von Naturliebhabern zum Beobachten und Erleben von heimischer Natur und dem vielfältigen Leben genutzt werden.